2011-04-25

Antriebslosigk.

Wenn man im Laufe des Tages aufwacht, zu sich kommt, das erste Mal richtig, obwohl man schon ein paar Mal an diesem Tag aufgewacht ist.
Und erstmal scheint alles normal. Noch ein bisschen schläfrig, fühlt sich an wie müde, ist es aber nicht, weil du ja lange genug geschlafen hast. Das ist okay, dass man nicht sofort topfit ist und erstmal ein bisschen braucht, um sich zu berappeln.

Also erstmal wieder ins Bett setzen. Mit Laptop, damit man zumindest schonmal Internetdinge angucken kann, das ist ja eigentlich ganz lustig und im Laufe der Zeit wird man dann auch dahin kommen, dass man jetzt gerne mal was essen möchte und dafür aufstehen muss und überhaupt noch Dinge erledigt müssen und überhaupt.

Und erst, wenn dann die erste Stunde oder auch ein paar weitere Stunden vorbeigegangen sind und du merkst, wie du immer öfter statt auf den Bildschirm aus dem Fenster guckst und irgendwelchen Gedankengirlanden folgst. Erst dann nervt es eigentlich. Das Nichtstun. Und du weißt ganz genau, dass noch Dinge anstehen. Dass du jetzt die Zeit und eigentlich auch die Energie hast, sie zu tun. Aber du weißt auch genau so gut, dass du sie nicht tun wirst. Das ist schon seit Jahren so. Du tust die Dinge nicht, wenn die Zeit dazu mal da ist. Und jetzt greifst du nicht mal zu einem Buch, um dich abzulenken, du liest keinen Blog, weil sogar das zu anstrengend ist. Alles, was geht, ist die Gedankengirlanden weiter zu verfolgen, bis sie zu Gedankengedärmen werden, die an irgendwelchen unsichtbaren Haken aufgehängt sind und ekelhaft glitschig aussehen und dann irgendwann werden sie zu Schlangen, die dich böse anfunkeln und dann hast du wirklich keine Lust mehr das ganze weiterzufolgen, aber aufstehen und das zimmer aufräumen oder die wohnung saugen wäre so anstrengend, selbst wenn gute musik dazu laufen würde, selbst aufstehen an sich wäre viel zu anstrengend, auf dem bett liegen und sich zusammenrollen und weiterweiterweiter denken tut mehr weh, ist aber auch so unendlich viel leichter, also machst du das natürlich, der weg des geringsten widerstands, kapitulation in embryonalhaltung und hey, du hast auch ganz schön lange nicht mehr geweint, das ist okay, halt deine quote, mach ruhig, alles andere würde dich ja jetzt auch bloß ablenken und das stört doch und vermisst du nicht auch die dinge an die du schon so lange nicht mehr gedacht hast und über die du schon so lange nicht mehr geweint hast also nur ein bisschen nicht mehr so richtig und deshalb darf es jetzt auch mal wieder weh tun und du darfst die worte sagen die weh tun mach ruhig sag schon ich vermisse mama und ich vermisse papa und ich will nicht vermissen und ich will nicht die worte sagen die weh tun aber machs einfach alles andere wäre jetzt wirklich viel zu schwierig und hey wenns weh tut ist es gut und dan wird es irgendwann nicht mehr weh tun also los, kapitulation in embryonalhaltung und einfach nur hoffen, dass dieser Tag vorbeigeht und du bitte, bitte, bitte bald wieder schlafen gehen kannst.

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